Soli, Blasmusik und Jodel

ALTSTÄTTEN. Gemeinsam mit dem Engel-Chörli Appenzell gestaltete die Stadtmusik Altstätten dieses Jahr ihr Kirchenkonzert. Die Kombination der unterschiedlichen Stilrichtungen kam gut an.

 

Max Pflüger

Am Sonntagabend lud die Stadtmusik gemeinsam mit dem bekannten Engel-Chörli Appenzell zum traditionellen Konzert in der evangelischen Kirche in Altstätten ein. Vor vollen Rängen präsentierten beide Formationen ihre Wettbewerbsstücke: Mit der lautmalerischen Erzählung «Arche Noah» erspielte sich die Stadtmusik am Kantonalmusikfest in Diepoldsau den ersten Rang, mit dem Jodellied «'s Gwitter» wird das Engel-Chörli am 5. Juli am Eidgenössischen Jodlerfest in Davos vor die Jury treten.

 

Stehende Ovationen

Mit diesen Werken erfüllten die Stadtmusik und das Appenzeller Engel-Chörli alle in sie gesetzten Erwartungen und begeisterten das Publikum, das die grossartigen Leistungen mit stehenden Ovationen verdankte. Besonders begeistert zeigte sich das Publikum, wenn die «Appenzeller Engel» die urheimatliche Berg- und Alpenrosenregion verliessen und sich zum Beispiel mit «Surfe uf em Lankersee» in die Gefilde des mitreissenden A-cappella-Gesangs vorwagten. Zu den Höhepunkten des Stadtmusikkonzerts gehörten neben dem eindrücklichen «Noah's Ark» von Bert Appermont die Leistungen zweier junger Solisten. In «Feuer und Flamme» von Carlo Brunner brillierte Dario Schmid auf dem Hackbrett. Und in der Zugabe, dem Jazzstandard «Petite fleur» von Sydney Bechet, spielte Rafael Frei ein gefühlvolles Saxophon-Solo.

 

Diskret begleiten

Doch nicht nur als Blasmusik und als Jodlerformation vermochten die beiden Formationen zu überzeugen, auch mit dem gemeinsamen Zusammenspiel in «'s Moritz Ruggusseli» von Niklaus Fritsche und «Gwitternacht» von Emil Wallimann gelang ihnen Hörenswertes. Besonders für die Stadtmusik war es eine anspruchsvolle Aufgabe. Es galt, mit dem gewaltigen Orchester die acht Sänger nicht zu «überfahren», sondern diskret und angepasst die Jodler zu begleiten. Eine Forderung, der die Instrumentalisten der Stadtmusik voll und ganz gerecht wurden. Und bereits vor Konzertbeginn gab es gute Blasmusik zu hören. Bei strahlendem Wetter genossen die Konzertbesucher beim Apéro vor der Kirche ein abwechslungsreiches und ohrengefälliges Ständchen der Jugendmusik. Die jugendlichen Musikanten wurden, wie auch die Stadtmusik selbst, von Andi Carniello geleitet.