Ein Schlaraffenland für Kinder

Sereina Hess, Rheintales

Am Sonntagnachmittag verwandelte sich der «Sonnen»-Saal in ein Paradies für die jungen Gäste. 300 Kinder und ihre Eltern besuchten das Kinderkonzert der Kadetten- und der Jugendmusik Altstätten. Dem Thema Zirkus wurden die Musikanten mehr als gerecht.

 

ALTSTÄTTEN. Das Quietschen der Ballons und das Rascheln von Popcorntüten war am Sonntagnachmittag im «Sonnen»-Saal allgegenwärtig. Die Kadetten- und die Jugendmusik unterhielten die Kinder nicht erst mit ihrem Programm, sondern schon eine Stunde früher: Die jungen Besucher konnten sich schminken lassen, an einem Malwettbewerb teilnehmen, sich verpflegen oder sich ein Ballon-Tier formen lassen.

 

Ruhig wurde es allerdings schnell, als die Organisatorin und Leiterin der Jugendmusik, Sandra Gantenbein, als Zirkusdirektorin ankündigte, dass im Programm einzig die Tiere fehlen werden. Die Kadettenmusik unter der Leitung von Dajana Städler und dirigiert von Bruno Ritter machte dies mit dem Stück «Elephant Walk» schnell wett. Unterstützt wurden sie durch eine Choreographie der jungen Röllelibutzen.

 

Zauberer und Clown

Für die richtige Zirkus-Stimmung durfte auch der Zauberer Kuli nicht fehlen. Kurt Lichtensteiger füllte auf wundersame Weise eine leere Cola-Dose, liess zwei Papier-Hasen unter Holzbehältern ihren Platz tauschen und füllte Milch in eine zusammengerollte Zeitung, ohne sie zu verschütten. Die Kinder staunten nicht schlecht. Auch als der Dirigent der Jugendmusik, Andi Carniello, auf der Bühne erschien: viel zu grosse Schuhe, weisse Perücke, angemaltes Gesicht. Carniello war als Clown so überzeugend, als trete er jeden Tag auf. Er dirigierte die Jugendmusik in chaotischer, aber liebenswerter Manier. Die Musikanten folgten in Takt und Lautstärke exakt den wirren Bewegungen des Clowns. Zu lachen gab es dabei für die Kinder viel: Zum Beispiel, als das Handy des Clowns mitten im Konzert klingelte. Als er auf der Jagd nach einer Fliege war. Oder als er Samir Khalil am Xylophon für sein Solo nach vorne zerrte. Den Auftritt beendeten Andi Carniello und seine Jugendmusiker mit einem grossartig gespielten «Eye of the Tiger».

 

Verlosung erst in zwei Wochen

Für die Organisatorin Sandra Gantenbein war das zweite Kinderkonzert, für das seit dem Sommer geprobt wurde, ein grosser Erfolg. Nicht nur, weil der Verein durch die Kollekten einen finanziellen Zustupf bekommt, sondern weil er damit ein Publikum auf sich aufmerksam macht, das kurz vor der Wahl eines Instrumentes steht. «Wir haben zwar keinen Mitgliedermangel. Aber Nachwuchs schadet einem Musikverein nie», sagte Gantenbein.

Deshalb wurden die Regeln für den Malwettbewerb taktisch klug aufgestellt: Wer das vorgedruckte Clownmotiv, das am Kinderkonzert auflag, ausgemalt hat, kann es erst an der Instrumentenvorstellung der Jugend- und Kadettenmusik am 24. Januar im Haus Chunrat abgeben. «Vielleicht ist das ein Anreiz, uns auch dort zu besuchen», sagte Sandra Gantenbein.

 

Fotos vom Rheintales sind hier zu finden. Fotos von der SMA sind hier zu finden.